Das Institut für Materialphysik im Weltraum ist eines der führenden Institute weltweit in der Erforschung grundlegender physikalischer Eigenschaften und der Erstarrung metallischer Flüssigkeiten, weicher Materie, sowie granularer Systeme. Diese Kompetenz wird derzeit um den Bereich Oberflächendesign und -eigenschaften zur nachhaltigen Werkstoffentwicklung leistungsfähiger Bauteile sowie deren Transfer in die Industrie und Anwendung auf der Erde und im Weltraum erweitert. Ein wesentlicher Schwerpunkt der gesamten Forschungsaktivitäten des Instituts ist dabei die Entwicklung von neuen Messmethoden, und -Apparaturen für innovative Experimente im Labor und in Schwerelosigkeit durch Nutzung von Parabelflug, Fallturm, Höhenforschungsraketen und Internationaler Raumstation.
Das erwartet Dich
Ein Materialentwicklungsprozess kann leicht Jahrzehnte dauern und folgt einem Trail-and-Error-Ansatz, der auf bestehendem Wissen, der Literatur sowie Erfahrungen von Institutionen und Forschern basiert. Um die Materialentwicklung zu beschleunigen werden Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens in naher Zukunft unabdingbar. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, benötigen diese Methoden aber eine erhebliche Datengrundlage, die zeitlich nur durch eine automatisierte Prüfung und Auswertung sowie einer zunehmenden Beschleunigung der Prüfmethoden zu gewinnen ist. Ein vollautomatisiertes Prüfen von Materialeigenschaften zur Bewertung geeigneter Legierungssysteme und zur Optimierung des Prüfparamterspielraums im Hinblick auf die zu verifizierenden Materialeigenschaften ist daher von erheblicher Relevanz. Insbesondere elektrochemische Korrosionskenngrößen sind system- und anwendungsabhängig und können bisher schwierig auf andere Elektrolyt-Materialsysteme oder Anwendungen übertragen werden. Deren Ermittlung ist ein Fokus der Abteilung Grenzflächendesign, Beschichtung und Korrosionsschutz für funktionelle Werkstoffsysteme.
Deine Aufgaben
Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, einen Versuchsaufbau zu konstruieren, der eine Messung von elektrochemischen Korrosionskenngrößen mittels Durchflussmesszelle im 3-Elektrodenaufbau vollautomatisiert messen und auswerten kann. Dafür ist neben der Konstruktion und Auslegung der Durchflusszelle eine Programmierarbeit erforderlich, um die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Komponenten ansteuern zu können. Das zweite Ziel ist es, diesen Aufbau in Betrieb zu nehmen und erste Validierungsversuche durchzuführen. Hierfür werden elektrochemische Kenngrößen mittels potentiodynamischer/-statischer Polarisation gemessen und in Bezug zu den versuchsaufbaubedingten Einflussfaktoren evaluiert.
Das bringst du mit
Du solltest Student/in des Maschinenbaus sein und idealerweise über Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich Konstruktion und Programmierung (Python) und Simulation (Comsol) besitzen. Zusätzliche Kenntnisse im Bereich Werkstofftechnik sowie Korrosion oder Elektrochemie sind ebenfalls von Vorteil. Darüber hinaus werden sehr gute Englisch- oder Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, Eigeninitiative und selbständige Arbeitsweise vorausgesetzt.
Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen!
Fragen zu dieser Position (Kennziffer 2799) beantwortet dir gerne:
Thomas Voigtmann
Tel.: +49 2203 601 3846